Michael Drayton

Sonnet 3 ist eines von 53 Sonetten des englischen Dichters Michael Drayton.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

Taking My Pen

TAKING my pen, with words to cast my woe,
Duly to count the sum of all my cares,
I find my griefs innumerable grow,
The reckonings rise to millions of despairs ;
And thus dividing of my fatal hours,
The payments of my love I read and cross,
Subtracting, set my sweets unto my sours,
My joy’s arrearage leads me to my loss ;
And thus mine eye’s a debtor to thine eye,
Which by extortion gaineth all their looks ;
My heart hath paid such grievous usury
That all their wealth lies in thy beauty’s books,
    And all is thine which hath been due to me,
    And I a bankrupt, quite undone by thee.

Übersetzung

Greif‘ ich zur Feder

Greif ich zur Feder, will mein Leid beschreiben,
die vielen Sorgen schildern, die mich quälen,
dann stell‘ ich fest, ohne zu übertreiben,
dass meine Plagen gar Millionen zählen;
Durch meine traur’gen Stunden dividiert,
nach Gegenbuchung meines Zahlungsstands,
und Süßes dann mit Sauerem saldiert
ergibt sich meine Negativbilanz;
So ist mein Aug‘ dem deinen nun verpflichtet,
das mit Erpressung auf Gewinnjagd geht,
mein Herz hat solchen Wucherzins entrichtet,
dass nun mein Geld in deinen Büchern steht.
All das, was mir war, hast du einkassiert,
ich bin bankrott, du hast mich ruiniert.

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

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