Sonnet 18 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
Shall I compare thee to a Summer’s day?
Thou art more louely and more temperate:
Rough windes do ſhake the darling buds of Maie,
And Summer’s leaſe hath all too ſhort a date:
Sometime too hot the eye of heauen shines,
And often is his gold complexion dimm’d,
And euery fair from fair ſome-time declines,
By chance, or natures changing courſe vntrimm’d:
But thy eternall Summer ſhall not fade,
Nor loſe poſſeſſion of that fair thou ow’ſt,
Nor ſhall death brag thou wander’ſt in his ſhade,
When in eternall lines to time thou grow’ſt,
So long as men can breathe or eyes can ſee,
So long liues this, and this giues life to thee.
Übersetzung
Soll ich dich einem Sommertag vergleichen?
Ich weiß, dass du viel lieblicher und milder bist:
Oft müssen zarte Knospen noch kalten Winden weichen,
und all zu kurz nur ist des Sommers Frist.
Das Sonnenlicht strahlt manches Mal zu heiß hernieder,
sein goldner Schein weicht oft der Dunkelheit,
und irgend wann verkümmert alles Schöne wieder
durch Zufall, durch der Dinge Lauf dem Untergang geweiht.
Doch deines Sommers Pracht wird nie zu Ende gehen,
du brauchst um deine Schönheit nicht zu trauern,
noch wird der Tod dich je im Schattenreiche sehen,
du wirst in ew’gen Zeilen die Zeiten überdauern.
Solange Menschen atmen, wird’s diese Zeilen geben,
solange Augen sehen können, wirst du weiterleben.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann