William Shakespeare

Sonnet 60 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

Like as the waves make towards the pebbled shore,
So do our minutes hasten to their end;
Each changing place with that which goes before,
In sequent toil all forwards do contend.

Nativity, once in the main of light,
Crawls to maturity, wherewith being crown’d,
Crooked eclipses ‚gainst his glory fight,
And Time that gave doth now his gift confound.

Time doth transfix the flourish set on youth
And delves the parallels in beauty’s brow,
Feeds on the rarities of nature’s truth,
And nothing stands but for his scythe to mow:

And yet to times in hope my verse shall stand,
Praising thy worth, despite his cruel hand.


Übersetzung

Wie sich die Wellen auf den Strand ergießen,
vergehen die Minuten uns’rer Zeit,
die eine nach der anderen zerfließen,
nach vorne drängend mit Beharrlichkeit.

Die lichterfüllte Kindheit währet bis
zur Lebensblüte, der Erwachsenheit,
wenn auch getrübt von Sonnenfinsternis,
doch das Geschenk zerfällt nun mit der Zeit.

Die Zeit zersetzt brutal der Jugend Pracht,
verunziert jede Schönheit des Gesichts
und fördert der Natur Zerstörungsmacht.
Für ihren Sensenschnitt bleibt letztlich nichts,

doch mein Gedicht, das deinen Wert beschreibt,
so hoffe ich, dass es erhalten bleibt.

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

Ähnliche Beiträge