Michael Drayton

Sonnet 8 ist eines von 53 Sonetten des englischen Dichters Michael Drayton.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

There’s Nothing Grieves Me

There’s nothing grieves me, but that Age should haste,
That in my days I may not see thee old,
That where those two clear sparkling eyes are plac’d
Only two loop-holes then I might behold;

That lovely, arched, ivory, polish’d brow
Defac’d with wrinkles that I might but see;
Thy dainty hair, so curl’d and crisped now,
Like grizzled moss upon some aged tree;

Thy cheek, now flush with roses, sunk and lean;
Thy lips with age as any wafer thin;
Thy pearly teeth out of thy head so clean
That, when thou feed’st, thy nose shall touch thy chin.

These lines that now thou scorn’st, which should delight thee,
Then would I make thee read but to despite thee.

Übersetzung

Nichts kümmert mich so

Nichts kümmert mich so wie des Alters Hast,
dich nicht mehr alt zu seh’n, bevor ich geh‘,
dass , wo du jetzt noch helle Augen hast,
ich nur noch leere Augenhöhlen seh‘;

Die hübsche Stirn von mattem Elfenbein,
entstellt von Falten, grässlich anzuschau’n,
das schütt’re Haar, jetzt lockig noch und fein,
wie graues Moos an einem alten Baum;

Tief eingefall’ne jetzt noch weiche Wangen,
die Lippen dünn wie Teig im Waffeleisen,
die perlenweißen Zähne ausgegangen,
dass Kinn und Nase sich berühr’n beim Speisen.

Magst Zeilen, die dich heut‘ erfreu’n soll’n, hassen,
würd‘ dies dereinst aus Spott dich lesen lassen.

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

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