Sonnet 4 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
Unthrifty loveliness, why dost thou spend
Upon thy self thy beauty’s legacy?
Nature’s bequest gives nothing, but doth lend,
And being frank she lends to those are free:
Then, beauteous niggard, why dost thou abuse
The bounteous largess given thee to give?
Profitless usurer, why dost thou use
So great a sum of sums, yet canst not live?
For having traffic with thy self alone,
Thou of thy self thy sweet self dost deceive:
Then how when nature calls thee to be gone,
What acceptable audit canst thou leave?
Thy unused beauty must be tombed with thee,
Which, used, lives th‘ executor to be
Übersetzung
Musst eitler Schönling du von der Natur
geerbte Schönheit nur für dich verschwenden?
Sie ist doch kein Geschenk, Leihgabe nur
an die, die sie auch freigiebig verwenden.
Warum missbrauchst du schöner Geizhals dreist
was du erhieltst, um*s anderen zu geben?
Du miserabler Kaufmann, warum weißt
du nicht dein Gut zu mehren und zu leben?
Wenn du der Kundschaft aus dem Wege gehst,
dann schadest du dir selbst, machst nur Verlust.
Und wenn du einst vor deinem Schöpfer stehst,
bist du dir dann der Schlussbilanz bewusst?
Wird Schönheit doch genutzt, gewährt sie eben
dem Eigner auch ein zukünftiges Leben.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann