Anna Seward war eine englische Dichterin der Romantik.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
What Bashful Wildness (To a Timid Young Lady…)
TO A TIMID YOUNG LADY,
DISTRESSED BY THE ATTENTIONS OF AN AMIABLE, AND ACCEPTED LOVER.
What bashful wildness in those crystal eyes,
Fair Zillia!—Ah! more dear to Love the gaze
That dwells upon its object, than the rays
Of that vague glance, quick, as in summer skies
The lightning’s lambent flash, when neither rise
Thunder, nor storm.—I mark, while transport plays
Warm in thy Lover’s eye, what dread betrays
Thy throbbing heart:—yet why from his soft sighs
Fleet’st thou so swift away?—like the young Hind,
That bending stands the fountain’s brim beside,
When, with a sudden gust, the western wind
Rustles among the boughs that shade the tide:
See, from the stream, innoxious and benign,
Starting she bounds, with terror vain as thine!
Übersetzung
Welch scheue Wildheit (An eine scheue junge Dame…)
AN EINE SCHÜCHTERNE JUNGE DAME, DIE DIE AUFMERKSAMKEIT EINES LIEBENSWERTEN UND STANDESGEMÄSSEN LIEBHABERS VERWIRRT
Welch scheue Wildheit, die dein Aug‘ verrät,
du schöne Zillia! Gewiss gefällt
der Liebe dieser Blick, der innehält,
doch nicht dein Blick, der mit Nervosität
entflieht, so flink wie sich ein Blitz entlädt.
wenn er aus heit’rem Sommerhimmel schnellt. –
Wenn sich dann deines Freundes Blick erhellt,
zeigst du sogleich, dass dir der Mut vergeht. –
Warum fliehst du so hastig wie ein Reh,
das über einen kühlen Quell gebückt
ein Rascheln wahrnimmt, das ein Windstoß jäh
im Laub erzeugt, und fast zu Tod‘ erschrickt?
Sieh, es springt auf und flieht mit großer Angst,
grundlos und ohne Sinn, so wie du bangst.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann