Anna Seward war eine englische Dichterin der Romantik.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
Sonnet 92: Behold that tree, in Autumn’s dim decay
Behold that tree, in Autumn’s dim decay,
Stripped by the frequent, chill, and eddying wind;
Where yet some yellow, lonely leaves we find
Lingering and trembling on the naked spray,
Twenty, perchance, for millions whirled away!
Emblem, also! too just, of humankind!
Vain man expects longevity, designed
For few indeed; and their protracted day
What is it worth that Wisdom does not scorn?
The blasts of sickness, care, and grief appal,
That laid the friends in dust, whose natal morn
Rose near their own; and solemn is the call;
Yet, like those weak deserted leaves forlorn,
Shivering they cling to life, and fear to fall!
Übersetzung
Sonett 92: Seht diesen Baum
Seht diesen Baum, der in des Herbstes Fängen
entblättert wird von häuf’gen kalten Bö’n,
noch ein’ge gelbe Blätter sind zu seh’n,
die zitternd an den nackten Zweigen hängen.
Die zwanzig etwa, Rest von großen Mengen,
kann man als gleichnishaft für uns versteh’n:
Der Mensch will nicht so bald zugrunde geh’n:
Kaum jemand schafft’s, sich aber anzustrengen,
um lange Zeit zu leben, tut nicht not:
Stets Krankheit, Sorgen, Gram und Trauer brachten
den gleichaltrigen Freunden schon den Tod,
die, denen sie noch nicht den Garaus machten,
die können zitternd, denn ihr Ende droht,
jetzt nur noch auf den eig’nen Absturz warten.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann