Sir Thomas Wyatt war ein englischer Dichter und Diplomat.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
The flaming sighs
The flaming sighs that boil within my breast
Sometime break forth; and they can well declare
The hearts unrest, and how that it doth fare,
The pain thereof, the grief, and all the rest.
The watered eye, from whence the tears do fall,
Do feel some force or else they would be dry;
The wasted flesh of colour dead can try,
And something tell what sweetness is in gall.
And he that lust to see, and do discern,
How care can force within a wearied mind,
Come he to me : – I am that place assigned.
But for all this no force it doth, no harm;
The wound, alas, hap in some other place,
From whence no tool away the scar can rase.
But you, that of such like have had your part,
Can best be judge: wherefore, my friend so dear,
I thought it good my state should now appear
To you, and that there is no great desert.
And where as you, in weighty matters great
Of fortune saw the shadow that you know:
For trifling things, I now am stricken so;
That though I feel my heart doth wound and beat,
I sit alone, save on the second day
My fever comes, with whom I spend the time
In burning heat while that she list assign.
And who hath health and liberty alway
Let him thank God, and let him not provoke
To have the like of this my painfull stroke.
Übersetzung
Die Seufzer, die in meinem Innern wallen
Die Seufzer, die in meinen Innern wallen,
bisweilen brechen sie hervor und künden
von meines Herzens Qual, seinem Befinden,
dem Schmerz, dem Liebeskummer und sonst allem.
Das feuchte Aug‘, aus dem die Tränen fließen,
fühlt einen Zwang, da es sonst trocken wär‘;
Ein Todesfall gäb‘ solchen Anlass her,
manchmal lässt Rührung auch die Tränen schießen.
Wer immer sehen möchte und erfahren,
wie Sorge einen müden Geist traktiert,
der komm‘ zu mir, denn ich werd‘ malträtiert,
doch so entstand kein Zwang, kein Ungebahren.
Die Wunde nämlich ist an and’rem Ort,
dort bringt kein Mittel mehr die Narbe fort.
Doch du, dem schon dergleichen widerfuhr,
du weißt, mein lieber Freund, worum es geht,
drum will ich, dass du hörst, wie’s um mich steht,
und dass kein Zwang mich drängt, keine Tortur.
Es hat solch Schatten sich auf dich gelegt
in schicksalsschwerer Angelegenheit:
Mich traf es wegen einer Nichtigkeit;
Ich fühl‘ zwar, dass mein Herz noch schlägt,
da sitz‘ ich nun, doch schon am nächsten Tag
befällt mich Fieber, heiß und schweißgetränkt
wart‘ ich darauf, dass sie mir Liebe schenkt.
Wer noch gesund und frei zu sein vermag,
lasst ihn Gott danken, ihn nicht provozieren,
denn solchen Schmerz wie ich soll er nicht spüren.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann