William Shakespeare

Sonnet 12 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

When I do count the clock that tells the time,
And see the brave day sunk in hideous night;
When I behold the violet past prime,
And sable curls, all silvered o’er with white;
When lofty trees I see barren of leaves,
Which erst from heat did canopy the herd,
And summer’s green all girded up in sheaves,
Borne on the bier with white and bristly beard,
Then of thy beauty do I question make,
That thou among the wastes of time must go,
Since sweets and beauties do themselves forsake
And die as fast as they see others grow;
     And nothing ‚gainst Time’s scythe can make defence
     Save breed, to brave him when he takes thee hence.

Übersetzung

Zähl ich die Stunden, die vorüberzierh’n,
seh‘, wie die Tage finst’ren Nächten weichen
und wie die Veilchen noch im Lenz verblüh’n
und dunkle Locken silbergrau erbleichen;
Seh‘ ich die kahlen Bäume in den Wäldern,
zuvor noch Schutzschirm für die Herden,
und wie die grünen Ähren von den Feldern
in dürren Garben fortgetragen werden;
Dann ist, was dich belangt, auch zu versteh’n,
dass du auch gehen musst im Lauf der Zeit,
denn alles Schöne wird einmal vergeh’n,
schnell wie auch Neues aufblüht und gedeiht.
Wer kann der Zeiten Sense widersteh’n,
wenn nicht dein Kind, ist’s Zeit für dich zu geh’n!

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

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