Sonnet 128 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
How oft when thou, my music, music play’st,
Upon that blessed wood whose motion sounds
With thy sweet fingers when thou gently sway’st
The wiry concord that mine ear confounds,
Do I envy those jacks that nimble leap,
To kiss the tender inward of thy hand,
Whilst my poor lips which should that harvest reap,
At the wood’s boldness by thee blushing stand!
To be so tickled, they would change their state
And situation with those dancing chips,
O’er whom thy fingers walk with gentle gait,
Making dead wood more bless’d than living lips.
Since saucy jacks so happy are in this,
Give them thy fingers, me thy lips to kiss.
Übersetzung
Wann immer du, mein Liebling, musizierst,
indem du auf den sel’gen Tastenreih’n,
die du mit hübschen Fingern sanft berührst,
die Wohlklänge erzeugst, die mich erfreu’n,
beneide ich die Tasten, die flink springen,
um deine Fingerspitzen keck zu küssen,
und meine Lippen so in Rage bringen,
weil sie auf den Genuss verzichten müssen.
Um solcherlei Empfindungen zu fühlen,
nähmen sie gern den Platz der Tasten ein,
mit denen deine Finger zärtlich spielen
und totem Holz, nicht Lippen Glück verleih’n.
Soll’n deine Finger doch das Holz entzücken,
solang nur deine Lippen mich beglücken.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann