Sonnet 14 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
Not from the stars do I my judgement pluck;
And yet methinks I have Astronomy,
But not to tell of good or evil luck,
Of plagues, of dearths, or seasons‘ quality;
Nor can I fortune to brief minutes tell,
Pointing to each his thunder, rain and wind,
Or say with princes if it shall go well
By oft predict that I in heaven find:
But from thine eyes my knowledge I derive,
And, constant stars, in them I read such art
As truth and beauty shall together thrive,
If from thyself, to store thou wouldst convert;
Or else of thee this I prognosticate:
Thy end is truth’s and beauty’s doom and date.
Übersetzung
Ich brauch‘ die Sterne nicht um Rat zu fragen,
obwohl ich mich auf Sterndeutung versteh‘,
doch nicht um Schicksale vorherzusagen
noch Seuchen, Dürren oder Eis und Schnee;
Noch weiß ich, ob’s im nächsten Augenblick
vielleicht noch donnert, regnet oder windet,
ich weiß auch nichts von künft’gem Schlachtenglück,
weil man solch Auskunft nicht am Himmel findet.
Doch deiner Augen Sterne offenbaren,
dass deine Schönheit und Wahrhaftigkeit
gemeinsam blühen werden noch in Jahren,
bist du denn auch zur Vaterschaft bereit.
Sonst stirbt mit dir, das sei dir prophezeit,
auch all dein Glanz für alle Ewigkeit.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann