Sonnet 27 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
Weary with toil, I haste me to my bed,
The dear repose for limbs with travel tired;
But then begins a journey in my head,
To work my mind, when body’s work’s expired:
For then my thoughts, from far where I abide,
Intend a zealous pilgrimage to thee,
And keep my drooping eyelids open wide,
Looking on darkness which the blind do see
Save that my soul’s imaginary sight
Presents thy shadow to my sightless view,
Which, like a jewel hung in ghastly night,
Makes black night beauteous and her old face new.
Lo! thus, by day my limbs, by night my mind,
For thee and for myself no quiet find.
Übersetzung
Wenn ich mich abends müde niederleg‘
um dem erschöpften Leib genugzutun,
dann macht mein Geist sich auf den Weg,
betätigt sich, derweil die Glieder ruh’n.
Denn dann begeben die Gedanken sich
von hier zu dir auf ferne Pilgerfahrt
und halten meine Augen auf, doch ich
bin wie ein Blinder, der kein Licht gewahrt:
Mein Vorstellungsvermögen ganz allein
erschafft dein Bild in dieser finst’ren Nacht,
das sie wie ein geschliff’ner Edelstein
mit hellem Glanz versieht und neuer Pracht.
So kommt mein Leib tagsüber nicht zur Ruh,
noch in der Nacht mein Geist, der Grund bist du.
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann