William Shakespeare

Sonnet 5 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

Those hours, that with gentle work did frame
The lovely gaze where every eye doth dwell,
Will play the tyrants to the very same
And that unfair which fairly doth excel;
For never-resting time leads summer on
To hideous winter, and confounds him there;
Sap checked with frost, and lusty leaves quite gone,
Beauty o’er-snowed and bareness every where:
Then were not summer’s distillation left,
A liquid prisoner pent in walls of glass,
Beauty’s effect with beauty were bereft,
Nor it, nor no remembrance what it was:
   But flowers distilled, though they with winter meet,
   Leese but their show; their substance still lives sweet.

Übersetzung

Die Zeit, die einst mit sanfter Hand die Pracht
erschuf, die aller Augen auf sich zieht,
wird bald jedoch aus übler Niedertracht
all das zerstören, was jetzt hübsch aussieht.
Den Sommer treibt die Zeit, die nie verharrt,
zum düst’ren Winter, wo sie ihn verdirbt,
sein Laub verdorrt, sein Lebenssaft erstarrt,
und alles Schöne, schneebedeckt, erstirbt.
Wär‘ die Essenz des Sommers nicht vorhanden
als Destillat, in Glasfläschlein getan,
käm‘ bald die Schönheit und ihr Glanz abhanden
und dann auch die Erinnerung daran.
Extrakt von Blüten muss an Reiz verlieren,
kann doch Substanz selbst winters konservieren.

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

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