William Shakespeare

Sonnet 6 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

Then let not winter’s ragged hand deface,
In thee thy summer, ere thou be distilled:
Make sweet some vial; treasure thou some place
With beauty’s treasure ere it be self-killed.
That use is not forbidden usury,
Which happies those that pay the willing loan;
That’s for thy self to breed another thee,
Or ten times happier, be it ten for one;
Ten times thy self were happier than thou art,
If ten of thine ten times refigured thee:
Then what could death do if thou shouldst depart,
Leaving thee living in posterity?
   Be not self-willed, for thou art much too fair
   To be death’s conquest and make worms thine heir.

Übersetzung

Lass nicht die raue Hand des Winters dir
den Sommer nehmen, eh‘ er destilliert.
Füll’s ins Vial, das teure Elixier,
und bring’s gut unter, eh’s an Kraft verliert.
Unredlich ist ein solches Handeln nicht,
weil’s den, der gern die Kosten trägt, beglückt,
für dich heißt dies, erschaff ein zweites Ich,
noch besser zehn, was zehnfach dich entzückt.
Noch glücklicher als du wär’n diese zehn,
wenn deren jeder zehnmal dich vermehrte.
Unmöglich wär‘ dem Tod, musst du einst geh’n,
dass er dir noch ein Nachleben verwehrte!
Sei doch nicht störrisch, du sollst doch nicht sterben
und deine Schönheit ans Gewürm vererben.

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

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