William Shakespeare

Sonnet 65 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

Since brass, nor stone, nor earth, nor boundless sea,
But sad mortality o’er-sways their power,
How with this rage shall beauty hold a plea,
Whose action is no stronger than a flower?

O, how shall summer’s honey breath hold out
Against the wreckful siege of battering days,
When rocks impregnable are not so stout,
Nor gates of steel so strong, but Time decays?

O fearful meditation! where, alack,
Shall Time’s best jewel from Time’s chest lie hid?
Or what strong hand can hold his swift foot back?
Or who his spoil of beauty can forbid?

O, none, unless this miracle have might,
That in black ink my love may still shine bright.


Übersetzung

Nicht Erz noch Stein noch Erde noch das Meer
ist fähig, sich vom Schicksal zu befrei’n,
wie setzt sich nur die Schönheit dann zur Wehr,
wenn sie doch schwach ist wie ein Blümelein?

Wie könnte auch ein milder Sommertag
zerstörerischer Unbill widersteh’n,
wenn selbst solider Stein dies nicht vermag
und Eisengitter rosten und vergeh’n?

Wo kann man nur den größten Schatz der Welt,
fragt sich, vor der Zerstörerin verbergen?
Wer schafft’s, dass sie im Laufe innehält?
Wer untersagt ihr, Schönheit zu verderben?

Niemand bisher! Drum strahle du bisweilen
in hellem Glanz aus diesen schwarzen Zeilen.

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

Ähnliche Beiträge