Sonnet 8 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.
Übersetzung: metrisch, reimend
Original
Music to hear, why hear’st thou music sadly?
Sweets with sweets war not, joy delights in joy:
Why lov’st thou that which thou receiv’st not gladly,
Or else receiv’st with pleasure thine annoy?
If the true concord of well-tuned sounds,
By unions married, do offend thine ear,
They do but sweetly chide thee, who confounds
In singleness the parts that thou shouldst bear.
Mark how one string, sweet husband to another,
Strikes each in each by mutual ordering;
Resembling sire and child and happy mother,
Who, all in one, one pleasing note do sing:
Whose speechless song being many, seeming one,
Sings this to thee: ‚Thou single wilt prove none.‘
Übersetzung
Du bist Musik, doch magst Musik nicht hören?
Obschon ein Gleiches Gleichem doch nichts nimmt!
Warum liebst du nur Dinge, die dich stören,
und nimmst gern hin, was dich verdrießlich stimmt?
Falls der harmonische Akkord von Paaren,
vereint im Eheglück, dein Ohr verletzt,
so tadelt er nur leise dein Gebaren,
mit dem du dich der Ehe widersetzt.
Hör doch, wie Gatten beim Zusammensein
einander in vertrauten Gleichklang bringen
so wie auch Eltern mit den Kindern ein
bewundernswertes Lied gemeinsam singen.
Auch ohne Worte warnt dich der Gesang:
„Allein bleibst du ein Narr ein Leben lang!“
Übersetzung: © Wolfgang Riedmann