William Shakespeare

Sonnet 82 ist eines von 154 Sonetten des englischen Dramatikers und Dichters William Shakespeare.

Übersetzung: metrisch, reimend

Original

I grant thou wert not married to my Muse,
And therefore mayst without attaint o’erlook
The dedicated words which writers use
Of their fair subject, blessing every book.

Thou art as fair in knowledge as in hue,
Finding thy worth a limit past my praise;
And therefore art enforced to seek anew
Some fresher stamp of the time-bettering days.

And do so, love; yet when they have devis’d,
What strained touches rhetoric can lend,
Thou truly fair, wert truly sympathiz’d
In true plain words, by thy true-telling friend;

And their gross painting might be better used
Where cheeks need blood; in thee it is abused.


Übersetzung

Bist ja nicht meiner Muse Ehegatte,
drum lies vorurteilslos die Nettigkeiten,
die alle Dichter auf dem ersten Blatte
des Druckwerks ihrem Gönner unterbreiten.

So klug und gutaussehend, wie du bist,
vermeinst du dich von mir nicht dargestellt,
und glaubst daher, dass es ein and’rer ist,
des zeitgemäß`rer Stil dir mehr gefällt.

Nur zu, mein Schatz, ist schließlich dann vollbracht,
was prätentiöser Stil zustande bringt,
siehst du, dass die Beschreibung deiner Pracht
in klaren Worten einzig mir gelingt.

Die and’ren mögen bleiche Wangen röten,
dies ist in deinem Fall doch nicht vonnöten.

Übersetzung: © Wolfgang Riedmann

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